Postcards from Pyongyang
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A Poster of the project. Untoldstories from an unseen country

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Über „Postcards from Pyongyang“

Was wäre, wenn wir ein Nordkorea sehen könnten, das es so gar nicht gibt – und das sich trotzdem wahr anfühlt?
Was, wenn wir seine Menschen hören könnten – nicht durch Nachrichten oder Ideologien, sondern durch Stimmen des Alltags: schreibend, sehnend, träumend?

„Postcards from Pyongyang“ ist ein imaginäres Archiv eines Ortes, der uns verborgen bleibt. In einer Welt, in der fast jeder Winkel kartiert, dokumentiert und sichtbar gemacht wurde, bleibt Nordkorea ein weißer Fleck – ein Echo aus einer anderen Zeit. Dieses Projekt füllt diese Leerstelle nicht mit Fakten, sondern mit Fiktion. Nicht um das Unbekannte zu erklären – sondern um es bewohnbar zu machen.

Die Mittel dafür sind poetisch – nicht im engeren Sinn von Lyrik, sondern als Haltung: aufmerksam, tastend, offen für Mehrdeutigkeit. Es geht nicht um das große Bild, sondern um das leise Flimmern zwischen den Zeilen. Um das, was spürbar wird, ohne benannt werden zu müssen.

Warum es dieses Projekt gibt

Weil Vorstellungskraft oft der letzte Weg ist, mit dem wir das Unbekannte wirklich berühren können.
„Postcards from Pyongyang“ ist nicht über Nordkorea, wie es ist – sondern über das Verlangen nach Orten, die sich der totalen Sichtbarkeit entziehen.

Es erinnert an eine Zeit, in der Nichtwissen Teil des Entdeckens war. Als Karten noch Ränder hatten – und Geschichten begannen, wo Gewissheiten endeten. Heute erreichen wir viele Orte, noch bevor wir überhaupt dort gewesen sind. Dieses Projekt stellt dem eine andere Art des Erzählens gegenüber – eine, die nicht erklären will, sondern horcht.

Es begegnet dem Nichtwissen nicht mit Behauptung, sondern mit Einfühlung. Statt laut zu deuten, lässt es leise Geschichten sprechen – erfundene Stimmen, die tastend, vorsichtig, manchmal zärtlich einen Raum bewohnen, den wir real nicht betreten können.

Nicht um die Wahrheit zu sagen, sondern um Nähe zu versuchen. Nicht um Wirklichkeit zu rekonstruieren, sondern um das Gefühl einer möglichen Welt erfahrbar zu machen – in Szenen, die mal still, mal absurd, mal tieftraurig sind, und doch immer etwas Menschliches berühren.

Und ja – es spielt mit einem Ort, der politisch aufgeladen ist. Doch es nutzt ihn nicht aus.
Nordkorea ist hier kein Objekt der Darstellung, sondern ein stiller Resonanzraum für das, was sich unserem Blick entzieht.

Von Bildern zu Geschichten zu Stimmen

Anfangs standen nur Bilder: imaginierte Szenen aus einem Alltag, den wir nicht kennen können. Doch die Bilder verlangten nach Geschichten. Und die Geschichten nach Stimmen.

Jede der 365 Postkarten erzählt ein Fragment eines möglichen Lebens: ein absurdes oder zärtliches Bild, ein kurzer Text, manchmal ein Ton. So entstehen emotionale Momentaufnahmen aus einem Land, das nur im Gedanken existiert – und dort eine stille Wahrheit behauptet.

Mit der Zeit kehren Figuren zurück, Beziehungen wachsen, Schicksale entfalten sich. Es ist keine Sammlung willkürlicher Einfälle – sondern eine langsam wachsende, miteinander vernetzte Welt.

Künstliche Intelligenz als Gegenüber, nicht als Autorin

Künstliche Intelligenz spielt eine wesentliche Rolle: Sie generiert Bilder, hilft beim Texten, verleiht Stimmen. Aber sie ist nicht die Urheberin. Sie hört zu. Sie antwortet. Und manchmal fragt sie zurück.

Geführt wird sie von Konzept, Intuition – und gelegentlich auch von Geduld.

Und wenn der Mensch ihr ein Gegenüber bleibt – neugierig, kritisch, präzise –, dann entsteht kein Tool. Sondern ein Raum. Ein Dialog.
Ein kreatives Studio zwischen Klarheit und Experiment, zwischen Struktur und Spurensuche. Und manchmal auch ein Ort, an dem man über das stolpert, was man nie gesucht hat.

Über den Schöpfer

„Postcards from Pyongyang“ wurde von Stephen Obermeier initiiert – einem Creative Director aus Stuttgart mit über 30 Jahren Erfahrung an der Schnittstelle von Medien, Design und digitaler Kultur.

Stephen denkt visuell, konzeptionell und quer – geprägt von einem Interesse an der poetischen Kraft von Bildern und der strukturellen Präzision von Narration. Neue Technologien faszinieren ihn dabei nicht in ihrer unmittelbaren Anwendung, sondern in dem, was sie durch Kombination ermöglichen: erweiterte Kontexte, überraschende Erzählräume, neue Formen der Verbindung.

„Postcards from Pyongyang“ vereint diese Haltung: Es ist ein Projekt zwischen Kunst und Imagination, zwischen analogem Empfinden und algorithmischer Konstruktion – ein offener Raum für Zwischenwelten.

Sie erreichen Stephen Obermeier per E-Mail unter mail@postcards-from-pyongyang.com oder über den unten angegebenen Instagram-Account.

Von digital zu greifbar

„Postcards from Pyongyang“ ist nicht nur eine Erfahrung am Bildschirm. Es wird als vierbändiges Buchprojekt erscheinen – und als physische Ausstellung: ein Raum, in dem Fiktion zu Gegenwart wird, in dem das Imaginierte lesbar, hörbar, berührbar wird.

Folgt dem Projekt gerne auf instagram @postcards_from_pyongyang.
Die Karten ginbt es auch als einen guten alten RSS-Feed.